STARTTAG III

Blackys_Lebenslauf.pdf (oder wie man Pakete per Express Versand in die Stratosphäre schickt)

Am Mittwoch, den 21. September war es endlich soweit und wir durften, nach mehrfachem Verschieben des Starts und dem beinahe Zerstören unseres Fallschirmes bei letzten Test😊, endlich unsere orangene Box in den Himmel senden.

Wetter und Luftströmungen waren ideal für unseren Flug in die Stratosphäre. Unsere Nutzlast flog jedoch nicht alleine, sondern wurde von einer "TextBox" von unserem Sponsor begleitet.

An diesem Punkt noch einmal einen herzlichen Dank an die Innovative Hochschule Jade Oldenburg für die tatkräftige Unterstützung! 

Am Morgen fand sich unser fleißiges Team um 8:15 Uhr am gewohnten Startplatz am Banter See Park ein, um den Start vorzubereiten.

 

Die meisten von uns trafen sich vorher um kurz vor 8 Uhr im Selbstlernzentrum der Schule und wir fällten die Entscheidung, heute soll es sein! Wir luden Box, Ballon, Hilfsmittel und Gasflaschen in unser Transportfahrzeug und fuhren zum Startplatz.

Auch bei dieser Mission zeigte die Wilhelmshavener Zeitung Interesse, denn wir wurden während des Aufbaus und des Startes von einem Reporter begleitet. Noch bevor erste Zuschauer eingetroffen waren, unternahmen wir eine kurze Überprüfung an den Messgeräten der Box, was auch gut war, denn so bemerkten wir ein Problem mit dem äußeren Geigenzähler. Christoph und Armin aus unserem Team haben sich dem Problem gewidmet und es gegen 9:25 Uhr auch lösen können.

Beim Feststellen der Masse unserer Nutzlast stellten wir fest, dass die Box durch die Befestigungsmaterialien doch etwas schwerer war, als vorher kalkuliert. Das vergrößerte unsere Sorge, dass die vorhandene Gasmenge nicht ausreichen könnte.

Also machten sich drei andere Gruppenmitglieder auf den Weg in die Stadt, um eine Partyballon-Flasche zum Befüllen von Luftballons für 30 Euro zu kaufen. Diese füllten wir zunächst in unseren Ballon. Diese kleine Zusatzmenge gab uns ein etwas sicheres Gefühl und wer weiß, ob ohne diese Menge der Ballon aufgestiegen wäre…

Bei unserem Partner von der IHJO lief alles bestens, es wurde nur noch einiges an schwarz-gelben Klebeband an die Box geklebt, damit sie besser zu sehen war. In dieser Version waren andere Messgeräte und günstigere Alternativen zu der unseren, es war eine Testmission für mögliche zukünftige Strato-Projekte.

Gegen etwa 10 Uhr begannen wir nun damit, unseren Ballon zu befüllen. Unterdessen hatten sich schon viele Schüler unserer Schule am Schauplatz eingefunden und gespannt das Geschehen beobachtet.

 

Um 10:50 Uhr waren wir „ready to take off“ und informierten die zuständigen Flugsicherheitsbehörden über den bevorstehenden Start der beiden Wetterballone.

Gegen 10:56 hob die Partnerbox dann ab. Zu diesem Zeitpunkt wurden noch schnell Fotos von unseren tapferen Piloten der orangenen Kiste gemacht und unsere Nutzlast wurde an ihrem Ballon befestigt. Ein letzter Check und gegen 11:01 Uhr ließen wir auch unseren Ballon in den Himmel aufsteigen. Der Start war ein Erfolg! Dank unserer erstmals praktizierten neuen Starttechnik mit einer extra Startschnur, konnten wir diesmal einen fast ruckfreien Start genießen. 

Nachdem wir dann den Platz geräumt hatten, trafen wir uns nochmal im Selbstlernzentrum, unserer geheimen Forschungsbasis, um festzustellen: der GPS-Tracker hat ab einer gewissen Höhe aufgehört zu tracken. Da wir jedoch schon eine vor berechnete Route hatten, stiegen wir in das rote Bergungsmobil und fuhren in Richtung Vechta. Nach einem Zwischenstopp zum Essen geriet ein Auto, das rote Bergungsmobil, in einen Stau. Währenddessen wartete das zweite Bergungsmobil an einem McDonalds irgendwo in Vechta auf die Ankunft unseres zweiten Fahrzeuges.

Gegen 13:30 Uhr dann großer Jubel: der erste Tracker sendete wieder ein Signal. Dieser hatte sich nämlich nach dem Platzen des Ballons und dem Runterfallen auf eine gewisse Höhe wieder mit uns verbunden.

 

Wir fuhren sofort zu dem ausgesendeten Signal in der Nähe von Wildeshausen und parkten unsere Bergungsfahrzeuge am Straßenrand einer schmalen Landstraße. Dort angekommen mussten wir gar nicht lange suchen, da die orangene Box, auch liebevoll Blacky genannt, in dem grünen Feld sehr gut herausstach. Nachdem wir die Box aus dem Feld geholt und einige Erfolgsfotos geschossen hatten, setzten wir uns an die Straße um eben jene zu öffnen. Als das ganze Tape um den Deckel endlich abgeschnitten war, konnten wir die Box noch Vorort das erste Mal seit dem Start wieder von innen begutachten. Das innere war komplett durchgeschüttelt und sogar ein Display war gesprungen. Den Maskottchen ist jedoch nichts passiert und alle Passagiere sind heile am Erdboden angekommen. 

Das Finden der zweiten Box gestaltete sich wesentlich komplizierter. Der GPS-Tracker zeigte ein Signal weiter entfernt auf. Wir stiegen also wieder in das Bergungsmobil und fuhren dorthin. Angekommen stellten wir jedoch fest, dass das Signal uns einen Baum anzeigte. Aus Angst, sie könnte vielleicht in der Krone, hängen fuhren wir schwerere Geschütze auf: eine Drohne. Armin, unser Drohnenpilot, überflog die Landschaft: Jedoch war die Box nicht dort.

Nach einer gefühlten Ewigkeit suchen, mussten wir uns von einem Teil des Trupps verabschieden und auch wir dachten schon daran, nur noch eben die Polizei zu informieren und dann zurück nach Wilhelmshaven zu düsen.

Überraschenderweise wollte das der Tracker scheinbar nicht. Dieser sandte uns nämlich wieder ein Signal, jedoch wieder weiter entfernt. 

Als wir nach einem kurzen Stopp bei Aldi, wir hatten Durst, bei den Koordinaten ankamen, bewegte sich das Signal wieder. Wir fuhren sofort dorthin. Als wir ankamen, trafen wir auf die Familie Marquardt, diese hatte die Box ,,beinahe auf den Kopf bekommen“, da sich der Fallschirm in der Regenrinne des Hauses verfangen hatte und somit dort hängen blieb. Ein kleiner Schreck für die Frau der Familie, die das Landen live mitbekam, für uns große Freude: Auch die zweite Box konnte erfolgreich geborgen werden.

 

Zufrieden und glücklich fuhren wir wieder zurück nach Wilhelmshaven. Was für ein spannender und am Ende auch erfolgreicher Tag!